Sie sind das gesamte letzte Jahr nicht ein einziges Mal bei Ihrem Augenarzt gewesen. „Das sollten Sie schleunigst ändern.“ Mit dieser Rüge entließ mich mein Diabetologe ins erste Vierteljahr 2022! Natürlich habe ich sofort einen entsprechenden Termin reservieren lassen.
Und selbstverständlich habe ich dann auch überall nachgelesen, Stunde um Stunde, wie es um unser Augenlicht - also das eines Diabetikers - überhaupt steht. Was mich schon beim Lesen gehörig erschreckt hat.
Wussten Sie eigentlich, dass Diabetiker ein 25mal höheres Risiko haben, zu erblinden, als andere Menschen? Oder: Dass hierzulande durch diabetische Netzhautkomplikationen Jahr für Jahr rund 6000 (!) Diabetiker überhaupt nicht mehr sehen konnen.
Der Berufsverband der Augenärzte und die Iniativgruppe Früherkennung diabetischer Augenkrankheiten (IFDA) raten deshalb dringend zu wenigstens einer jährlichen Vorsorgeuntersuchung. Am besten zu zweien! Zumal es sehr vielversprechende Medikamenten-Therapien für diabetesbedingte Augenerkrankungen gäbe.
Aber jeder Diabetiker kann die Leistungsfähigkeit seiner Augen auch selber schützen. Das geht nur mit ärztlicher Hilfe? Nein, das schaffen Sie ganz alleine! Schon mit einem ordentlich eingestellten HbA1c-Wert, mit einem optimalen Blutdruck, niedrigem LDL-Cholesterin und gesundem Körpergewicht.
Übrigens, weil Diabetes auch junge Menschen heimsucht, machen sich dessen Folgen NICHT erst im hohen Alter bemerkbar. Warum wohl gilt Diabetes in unseren westlichen Industrieländern als eine der häufigsten Ursachen bei Erblindungen?
Und noch etwas: Was unsere Augen alles können, schafft manche hochmoderne Kamera nicht. Das will sich doch jeder so lange wie möglich erhalten? Also, Augen auf, wenn‘s um Ihre Augen geht.
K. Bl.